Unser Jahrhundert brachte die Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz und damit ein neues Lebensgefühl, der Leistungsfähigkeit, aber auch des Leistungsdruckes, der Freiheit, des Eingepreßtseins in nichtverständliche Arbeitsprozesse, des Sich-etwas-leisten-könnens, das leicht zum Egoismus führt usw.
Darauf riskierte Papst Johannes XXIII. ein ökumenisches Konzil einzuberufen, um all die Werte und Fragestellungen auszuloten. Es war und ich hoffe, es ist noch eine große Zeit und eine ungeheuere Chance für uns, als wir wieder bewußt zum wandernden, pilgernden Volk Gottes wurden. Vor- und Abbild ist uns das Volk Israel, das auf seiner Wüstenwanderung, die eine Lebenslänge dauerte, geformt wurde zu einer Einheit, die am Berg Sinai durch die Gesetzgebung Jahwes eine Form und einen Mittelpunkt erhielt in den Geboten, im Stiftszelt, das mitten unter ihren Zelten stand. Ein Volk, das unterwegs ist, hat keine unbeweglichen Güter, keine schweren Sachen; es ist unterwegs auf sein Ziel zu, dem gelobten Land, dem himmlischen Jerusalem.